Küche

Die Muskatnuss

Die Molukken sind die Heimat des Muskatnussbaumes, der die Muskatnuss und die Muskatblüte (Macis) liefert. Im 6. Jahrhundert brachten arabische Händler die Muskatnuss nach Konstantinopel, bereits um 1200 n.Chr. war die Muskatnuss in Europa bekannt, aber erst nach 1512 n.Chr., als die Portugiesen die Gewürzinseln entdeckten, wurden sie stärker genutzt. Der Handel mit den Muskatnüssen war ein sorgsam gehütetes Monopol, denn sie waren sehr wertvoll. Die Samen werden gegen Insektenfraß in Kalkmilch getaucht, ursprünglich wollten die Niederländer durch das Kalken den unerwünschten Export von keimfähigen Nüssen verhindern.

Der reife Same ist die Muskatnuss ist von einer roten Samenhülle umgeben, der sogenannten Muskatblüte. Das sie umgebende Fruchtfleisch ist wertlos und wird entfernt. Gerieben verliert die Muskatnuss schnell das Aroma. Größere Mengen der Muskatnuss wirken giftig, zuerst führen sie zu Unwohlsein. Muskatnuss verstärkt die berauschende und einschläfernde Wirkung von Alkohol und gilt in Alkohol eingelegt als sicheres Aphrodisiakum. Auf 400 Kilogramm Muskatnuss fällt 1 Kilogramm Muskatblüte an.

Daher ist die Muskatblüte ein wertvolles und teures Gewürz. Ihr Aroma ist milder als das der Muskatnuss. Die so genannte Muskatbutter, die aus den Samen gewonnen wird, findet in der Pharmazie und der Kosmetikindustrie Verwendung.

Muskatnuss für Heilkunde und Küche

Muskatnuss ist ein Narkotikum, bewirkt aber auch eine Entgasung des Magens. Daneben wurde sie zu magischen Zwecken eingesetzt, auch als Aphrodisiakum wurde die Muskatnuss angepriesen. Die Rezepte dazu entbehren nicht einer gewissen Pikanterie, so wird zum Beispiel die Verabreichung von einer viertel bis halben Muskatnuss in Rotwein empfohlen. Was nicht ungefährlich ist, da größere Mengen Muskatnuss tödlich sein können und zudem kann durch die oben bereits beschriebene Steigerung der Wirkung von Alkohol auch das Gegenteil eintreten und das „Objekt der Begierde“ einfach sanft entschlummern.

Die Muskatnuss wird gerieben zu Kuchen, Süßspeisen, Fleisch, Fisch, Kartoffelbrei, Wurst, dem schottischen Nationalgericht Haggis, Mortadella, Blumenkohl, Rosenkohl, Bechamel-Sosse, Schwarzwurzel, Spinat, Käse, Hammel, Kaugummi, Limonade und Punsch verwendet.

Mit gemahlenem Macis werden Kuchen, Süßspeisen, Wurst, Fleischgerichte und Suppen gewürzt, mit der ganzen Muskatblüte englische Stews, Suppen, Soßen, Gelees und Curries. Es ist auch im Currygewürz enthalten.